Aktuelles
7 Schüler:innen aus dem 12. und 13. Jahrgang der Friedensburg-Oberschule machen sich mit ihrer Lehrkraft, Herrn Böker, auf die 1. Schüler:innenreise nach Sri Lanka, um dort vor Ort die initiierten Schulpartnerschaften in der Region Kalpitiya zu stärken und auszubauen.
Reisebericht
Unsere Schüler:innenreise nach Sri Lanka
Tag1:
Nach einem anstrengenden Flug kamen wir am Colombo Flughafen an. Nach dem ersten Schritt aus dem Flugzeug bemerkten wir direkt den drastischen Temperatur und Luftfeuchtigkeitsunterschied. Als nächstes zogen wir uns passend um und zogen uns T-Shirts an, die mit unserem Schul-Logo bestickt waren. Daraufhin machten wir uns in Minibussen auf den Weg zum Camp (KiteSurfing Lanka - KSL). Es war eine etwas längere Fahrt von etwa gut zwei Stunden, bis wir bei einem hinduistischen Tempel (Muneswaram Kovil) ankamen, den wir uns angucken durften. Dort beobachten wir auch die Rituale der Einheimischen, die dort Obstkörbe als Spende abgaben.
Von dort traten wir den Rest der Reise zum Camp an und waren nach
insgesamt etwa fünf Stunden Minibusfahrt endlich im Camp angekommen. Uns
wurden unsere Zimmer zugeteilt, die insgesamt sehr schön und gemütlich und
tropisch eingerichtet waren. Daraufhin trafen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen mit regionalen Köstlichkeiten und haben den Verlauf der nächsten Tage besprochen.
Nach einer kurzen individuellen Erholung und Erfrischung gab es ein erstes
Arbeitstreffen: Die gemeinsame Beratung unserer Schüler:innen und unserer
Lehrkraft, Herrn Böker, mit unseren Partner:innen der Stabsstelle Bildung für
nachhaltige Entwicklung (SBNE) vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
(https://sbne.de/ueber-uns/ ), Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünfläche Oliver Schruoffeneger und Mitarbeiterin Smart Space
Hardenbergplatz Christin Heda und Detlef Wingerath, Lehrkraft von der Nelson-
Mandela Schule mit den Fächern Darstellendes Spiel und Bildende Kunst über die
Verteilung der Gastgeschenke an unsere Partner-Schulen und unsere Projekt-
Manager:innen vor Ort (siehe Bild 3).
Der restliche Tag wurde dann zur Erholung und zur Erkundung der näheren
Umgebung, einschließlich des Strandes, freigegeben.
(Text: Janosch M.)
Tag 2:
Den Tag haben wir mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen. Danach wurden die Schüler:innen und die Lehrkräfte der Friedensburg- und der Nelson-Mandela-Schule und die Organisatoren in vier Gruppen eingeteilt, die dann jeweils eine der vier unterschiedlichen Schulen besucht haben.
Alle Gruppen bekamen einen geführten Rundgang über den Schulcampus. Dabei haben die Schüler:innen der Friedensburg- und der Nelson-Mandela-Schule in verschiedene Klassen geschnuppert und mit vielen Schüler:innen unterschiedlicher Jahrgangsstufen interagiert. Abschließend wurde den Gruppen zum Ausklang des Rundgangs z.T. frisches Obst bzw. Getränke serviert.
Nachdem alle Gruppen wieder in unserer Unterkunft zurückgekommen waren, wurden die jeweiligen Schulen einander vorgestellt, sodass jeder einen Eindruck auch von den nicht selbst besuchten Schulen bekommen konnte. Es ist hierbei wichtig zu sagen, dass die Schulen - im Vergleich zu den Schulen in Deutschland - sehr starke Bildungslücken aufweisen. Die Lehrer:innen werden sehr schlecht bezahlt und somit ist der Lehrkräftemangel an den Schulen ein großes Problem. Die Schulen besitzen jeweils immer nur 10-15 Lehrer:innen, welche jeweils jede Klasse der Schule unterrichten.
Als Gruppe wurde danach über weitere und komplexere Ideen für die wichtige Partnerschaften der Schulen gesprochen und das Thema wurde allgemein vertieft, um das Bewusstsein für das Projekt nochmal zu stärken und auch zu einem Ausblick zu kommen, wie wir den Schulen und der Region konkret und angemessen in Zukunft helfen könnten. Die entwickelten drei Perspektiven stellen wir am Schluss der Reise noch einmal konkret vor.
Die vier besuchten Schulen:
1. St. Annes Thalavila:
2. St. Sebastians Kudawa School:
3. Sinhala Mune School:
4. Kandakuliya Muslim School:
(Text: Ayah K.)
Kandakuliya Muslim School
Tag 3:
Der dritte Tag fing bereits mühsam recht früh an. Um vier Uhr morgens fuhren wir gemeinsam mit den einheimischen Schüler:innen von unserem Camp los. Ziel war der Wilpattu Wildpark, der größte Nationalpark in Sri Lanka, welcher knapp 3 Stunden mit dem Auto entfernt war. Eingeladen für diesen Tag wurde der Wildtierexperte, Prof. Sampath Seneviratne von der Universität aus Colombo (https://www.res.cmb.ac.lk/zoology/sampath-seneviratne/), um uns durch den Park zu begleiten und uns über das Wildleben in Sri Lanka weiterzubilden. Prof. Seneviratne ist durch seine Studien über Säugetiere und Vögel bekannt geworden und hat bereits vermehrt neue Vogel- und Säugetierspezies entdeckt, sowie Publikationen über deren Verbreitung und Verhalten veröffentlicht. Angekommen im Wildpark wurden wir auf 4 Trucks verteilt, welche hinten auf der Ladefläche mit Käfigen zum Schutz und mit Sitzen ausgestattet waren. Der Wildpark bot eine äußerst interessante Mischung aus den verschiedensten Wildtieren an, wie z.B. Büffel, verschiedene einheimische Vögel des Landes, Leoparden, Gazellen, Elefanten, kleinere uns unterhaltende Affen bei einer Pause und noch vieles mehr. Leoparden waren unser Hauptfokus, als die einzelnen Trucks durch den Park gefahren sind. Trotz einer vierstündigen Safari haben wir leider keine Leoparden gesichtet und sind daher anschließend zurückgefahren. Eine eindrucksvolle und erfahrenswerte Expedition war die Tour trotzdem doch, welche bei uns allen einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Nach dieser Tour sind wir anschließend in ein anderes Hotel gefahren, um dort recht gut zu Mittag zu essen. Persönlich haben wir uns alle auch mit der Partner Schule Nelson Mandela als auch mit den einheimischen Schüler:innen ein wenig besser kennengelernt und sind anschließend gemeinsam auf die Wildtier-Spurensuche mit Prof. Sampath Seneviratne gegangen. Der Professor hat uns nach einer kleinen Fahrt an einem Waldstück aussteigen lassen, um Fußabdrücke von Wildtieren zu suchen. Diese hat er uns mit großer Motivation erklärt und uns gezeigt, wie man einen Abdruck von einer solchen Spur im Wald machen kann. Nach kurzer Zeit wurden wir dann selbst in den Wald geschickt und nahmen mit Hilfe eines weißen Gips-Gemisches diese Abdrücke selbst ab. Spuren von bestimmten Gazellen und sogar von der kleinsten Wildkatzenart der Welt wurden da von uns aufgefunden und anschließend gemeinsam mit den einheimischen Schüler:innen sicher gestellt. Nach anstrengen, aber äußerst lohnenden 12 Stunden haben wir uns dann erschöpft, aber glücklich auf den Rückweg gemacht, wobei ich mich dann mit den einheimischen Schüler:innen die gesamte Zeit sehr intensiv austauschen konnte. Beim Abendessen haben wir uns dann alle gegenseitig nochmal die Geschichten vom Tag erzählt und gingen gut erschöpft mit vielem neuen Wissen ins Bett. Der Tag war mit einer der spannendsten Tage, die ich in dieser Zeit erlebt habe und abgesehen von der wunderschönen Natur, haben wir uns Schüler:innen auch gegenseitig sehr viel besser kennengelernt.
(Text: Paul G.)
Tag 4/5:
Der 4. Tag war der Beginn eines Workshops zur sozial-interaktiven Kunst zum übergreifenden Top Umweltbewusstsein, welcher von den drei international bekannten Künstler:innen aus Colombo geleitet wurde: Dilsiri Welikala, Poornima Jayasinghe und Chinthaka Thenuwara. Ziel des Workshops war es, sowohl auf eine kreative Weise über das Plastikproblem aufzuklären, als auch die Bewohner:innen dieser Region Sri Lankas dazu anzuregen, über ihren eigenen Umgang mit Plastik zu reflektieren.
Dazu wurden die deutschen und die einheimischen Schüler:innen in vier gemischte Gruppen unterteilt. Jede Gruppe hatte die Aufgabe bekommen, sich ein künstlerisches Projekt zu überlegen, welches den Zweck des Workshops verfolgt.
Als Materialen für die Umsetzung wurden uns vom Campleiter bereits am Strand gesammelter Müll bereitgestellt. Der Großteil dessen waren Plastikflaschen und Reste von Fischernetze. In den nächsten paar Stunden haben die Gruppen angefangen, an ihren kreativen Projekten zu arbeiten, wie z.B. an einem stopp-motion-Video über einen gebastelten Plastik-Fisch, der Müll frisst, oder an einer Schmuck-Kollektion aus Fischernetzen und Muscheln.
Am 5. Tag wurde der Workshop fortgeführt, angefangen mit einer einstündigen Müllsammelaktion am Strand schon vorm Frühstück um 7 Uhr. Ich würde diese Erfahrung als sehr wertvoll bewerten, da das in Aktion treten, zu einem klareren Verständnis, über die Menge der Plastikverschmutzung in Sri Lanka geführt hat.
Nach dem Frühstück hatten die jeweiligen Gruppen die Möglichkeit an ihren Kreationen des Vortages weiterzuarbeiten, bis es Zeit zum Vorstellen aller Projekte war.
Ein paar derjenigen, deren Projekte schon fertig waren, haben diese Zeit für eine Kayak-Tour im Meer, als auch in einem Stück der Lagune, genutzt. Die Kayak-Tour war trotz starker Hitze und Anstrengung sehr schön. In der Lagune gab es viel schöne Natur zu sehen, darunter Mangroven und verschiedene Tiere wie z.B Reiher und Schwalbenfische. Die Lagune führte die Kayaker auch durch ein Fischerdorf, wodurch ihnen die finanziell kritische Lage der Fischer verbildlicht wurde. Außerdem haben die Teilnehmer der Tour einen weiteren Blick auf die extreme Plastikverschmutzung geworfen. Je weiter sie am Meer entlang paddelten und sich vom Camp entfernten, und je näher sie zu den Fischerdörfern kamen, desto mehr Abfall ließ sich am Strand sichten.
Nachdem bei der Vorstellungsrunde jede Gruppe ein paar Worte zu ihrer Idee gesagt hatte, sind alle gemeinsam auf Pick-Up-Trucks in das Zentrum der Stadt Kalpitiya gefahren, als auch in eine religiöse Seminar-Schule, um dort die Projekte den Menschen aller Altersklassen auf interaktive Weise vorzustellen. Der Wunsch der Workshop-Leitenden, unsere Arbeit interaktiv zu präsentieren, wurde im Stadtzentrum in der Umsetzung leider nicht ganz erfüllt, aufgrund der Sprachbarriere zu den Bewohnern und auch einer gewissen Schüchternheit unsererseits. In der religiösen Seminar-Schule hingegen konnten wir in eine engere Kommunikation mit den Schüler:innen treten und unsere Projekte wie geplant präsentieren.
Im Anschluss wurde im Camp über den Workshop reflektiert, sowie Feedback an die Künstler:innen gegeben. Dabei waren sich alle Teilnehmer einig, dass die zwei Tage des Workshops sehr bereichernd waren, da auf eine innovative Weise Licht auf das akute Plastikproblem in Sri Lanka geworfen wurde.
(Text: Alma B.)
Tag 6:
Tag 6 unserer Reise startete wieder besonders früh. Um 4 Uhr morgens trafen wir uns alle an den Mini-Bussen, um unseren Tagesausflug möglichst pünktlich zu beginnen. Mit gepacktem Frühstück machten wir uns auf die vierstündige Fahrt zum Sigiriya-Felsen.
Sigiriya, oft als „Löwenfelsen“ bezeichnet, ist ein bedeutendes Kulturdenkmal in Sri Lanka und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der rund 200 Meter hohe Monolith erhebt sich über die umgebende Landschaft und beherbergt die Ruinen einer historischen Festungsanlage und Palaststadt, die im 5. Jahrhundert von König Kassapa I. erbaut wurde. Der Legende nach floh Kassapa hierher, nachdem er seinen Vater ermordet hatte, und er errichtete die Festung, um sich gegen mögliche Angriffe seines Halbbruders und Rivalen zu schützen.
Kurz nach acht Uhr waren wir endlich auf dem Gelände angekommen und begannen unsere geführte Tour durch die Gärten, den Berg hinauf. Die Anlage ist bekannt für ihre beeindruckenden Fresken, darunter die „Wolkenmädchen“, farbenfrohe Wandmalereien, die wir im Laufe der Tour sahen, sowie für die „Löwentreppe“, die über zwei riesigen, in den Fels gehauene Löwenpfoten zur Spitze führt. Nachdem wir den wirklich sehr anstrengenden Aufstieg erfolgreich gemeistert hatten, erblickten wir auf dem Gipfel des Sigiriya-Felsens die Überreste des Palastes und die weitläufigen Wassergärten, die ein komplexes System aus Terrassen, Pools und Springbrunnen umfassen.
Nach einem anschließenden Stopp im Museum der Anlage und einem kleinen Abstecher zur nahegelegenen „Einkaufsstraße“ wurden wir schließlich um 13 Uhr im Sigiriya-Hotel wieder überaus freundlich zum Mittagessen empfangen.
Gut gesättigt und erschöpft vom anstrengenden Vormittag machte sich die Gruppe anschließend auf den Weg zurück mit den Mini-Bussen ins Camp. Da sich die Rückfahrt durch ein plötzliches starkes Gewitter mit Monsun-Regenfällen unerwartet in die Länge zog, kamen wir erst zum Abendessen wieder im Camp an.
(Text: Isabelle A.)
Tag 7:
Am siebten Tag unserer Reise hatten wir das Glück, etwas ausschlafen zu können, und sind pünktlich zum Frühstück aufgestanden. Gut gestärkt begannen wir um 10:00 Uhr mit unserem Workshop zusammen mit den einheimischen Schüler:innen, bei dem uns Jan Ramesh de Saram vom Goethe-Institut, Colombo, eine Präsentation zeigte, die das wahnsinnige Ausmaß und die Problematik des Plastikmülls anhand von Fotos eindrucksvoll darstellte.
In einer kurzen Mittgas-Pause konnten wir uns etwas erholen, bevor wir uns eine Stunde später wieder trafen. Bei einem gemütlichen Beisammensein, sangen und tanzten wir gemeinsam mit den einheimischen Schüler:innen. Trotz unserer kulturellen Unterschiede hatten wir eine wunderbare Zeit zusammen und genossen das Zusammensein sehr.
Am Abend, um 18:30 Uhr, kamen wir erneut zusammen. Jan zeigte uns kurze Shortfilms, die die erschreckenden Folgen des Plastikmülls verdeutlichten – ganze Strände sind bereits vollständig davon bedeckt.
(Text: Arua B.)
Tag 8 / 1. Teil:
Es fand wie üblich ein friedliches Frühstück von 7:30-8:30 Uhr statt. Danach ging es aber auch schon los in 2 Fahrzeugen und ein paar Fahrrädern. Für die Räder ging es in Richtung Sinhala Mune School. Dort stand nämlich eine Präsentation und eine Diskussion über Plastik, Plastikmüll und seine Schädlichkeit an, die Paul selbstständig mit der Lehrkraft der Sinhala Mune School, Kasun Madushanka, verabredet hatte, der auch im letzten Herbst unsere FOS mit der Delegation aus Sri Lanka besucht hatte.
Teil1: Besuch der Sinhala Mune School:
Während der Präsentation unserer Kunstprojekte in der katholischen Gemeinschaft, haben wir im Gespräch mit den Schüler:innen bemerkt, dass den Kindern bei der Sonntagsschule das grundlegende Problem von Plastik in der freien Natur nicht bewusst war. Wir haben daraufhin mit den Lehrkräften vor Ort einen Termin ausgemacht, um den Kindern diese Probleme zu erklären und sind dann, abgewichen vom Programm, am Montag morgen mit 4 Schüler:innen und Herrn Böker auf Fahrrädern in die Mune School gefahren. Nach einer kurzen Rundführung wurden wir schnell über den fatalen Zustand der Müllentsorgung in der Schule aufmerksam gemacht, denn es gab einen großen Müllhaufen im Schulhof, den wir besichtigen durften. Die kleine Präsentation vor rund 35 Schülern lief recht problemlos ab, da wir dank der Englisch-Lehrkraft Kasun Madushanka einen guten Übersetzer hatten. Anfangs hatten wir die Schüler:innen nach ihrem Wissen über die Probleme, die Plastik mit sich führt, gefragt, wobei die Schüler offensichtlich sehr wenig Ahnung von jeglichen Konsequenzen auf die Umwelt hatten. Nach der Präsentation haben sich die Schüler:innen mit ihrer Rückmeldung erstmals verständlich über das gesamte Thema gezeigt, was uns als lehrende Gruppe bereits sehr erfreute. Uns ist aufgefallen, dass den Schüler:innen schon recht früh die Probleme, die durch Plastik entstehen können, vermittelt werden muss, um das Verhalten langfristig zu verändern und den Ort und dier Region von seinem massiven Plastik-Problem zu befreien. Wir wollen jedenfalls am Thema dran bleiben.
(Text: Paul G.)
Tag 8 / 2. Teil:
Info von Janosch zur parallelen Gruppe, die mit Autos zu den Fischern fuhren:
Zuerst traf unsere Gruppe auf Fischer, die von einem Seegang zurückgekehrt waren und wir erfuhren etwas darüber, wie viel die Fische, die sie gefangen hatten, wert waren und wie lange sie normalerweise auf eine Fischfahrt gehen. Danach besuchte unsere Gruppe eine Fischerin, die uns ihr Haus zeigte, welches sehr bescheiden war. Es bestand aus Holz und Stroh und der Boden war rein aus Sand. Das Haus hatte 3 kleine Zimmer, die alle gefüllt waren mit Werkzeug und alltäglichen Gegenständen. Danach ging es für unsere Gruppe weiter, um zu sehen, wie moderneres Fischen in Sri Lanka aussieht: mit einem Traktor-Motor wurde ein riesiges Netz nach und nach an Land gezogen. Die Arbeit am Traktor sah aber leider alles andere als spaßig aus, da die Arbeiter am Strand saßen und das vom Traktor gezogene Seil entgegennahmen. Daraufhin begaben sich alle zum einzigen staatlichen Hafen in Kalpitiya und die Gruppen vereinten sich wieder. Alle zusammen durften auch noch auf ein sehr altes verrostetes Schiff, was aus deutscher Sicht wahrscheinlich nicht mehr seegangfähig wäre. Dann durften wir uns noch das Einsalzen des Fisches ansehen. Von dem Hafen aus machten wir uns auf den Weg zu einem Essen, das wir unter freiem Himmel in einem Wäldchen geplant hatten, wo die Einheimischen selbst gern für Ausflüge hingehen. Das Essen wurde aber traurigerweise von heftigem Regen und Sturm unterbrochen. Zurück geflüchtet im Camp aßen wir das Essen dann mit etwas Verspätung. Wir lernten erstmals, wie die Einheimischen nur mit der rechten Hand und ohne jegliches Besteck zu essen. Einige waren mehr, andere weniger erfolgreich. Und so klang der Tag 8 mit leckerem Essen und netten Gesprächen mit den Einheimischen aus.
(Text: Janosch M.)
Tag 9:
Am neunten Tag unserer Reise hatten wir die Gelegenheit, mit den Einheimischen Schüler:innen und den Lehrkräften zusammenzukommen und an einem Workshop teilzunehmen, den Detlef Wingerath von der Nelson-Mandela-Schule geleitet hat.
Der Workshop begann damit, dass wir uns im Kreis versammelten und ein kleines Vorstellungs-Spiel spielten. Anschließend wurden wir in acht Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe ein Plakat mit einer Frage erhielt, die sie in einer zugewiesenen Farbe beantworten sollte. Im Uhrzeigersinn gingen wir von Tisch zu Tisch und beantworteten nach und nach jede Frage. Zum Abschluss präsentierte jede Gruppe ihr Plakat mit den gesammelten Antworten, so dass wir nun eine gute Vorstellung davon haben, wie wir unser Projekt zur Zusammenarbeit zwischen den Regionen und den Menschen zur Verbesserung der Lage der Bildung und der nachhaltigen Entwicklung weiter entwickeln könnten. Ein paar Eindrücke vom Workshop sind anbei. Die konkreten Ergebnisse wurden von Herrn Böker dokumentiert und können bei ihm auf Nachfrage erhalten werden.
Danach hatten wir Schreibübungen vom eigenen Namen in Singhalesisch, bei denen uns die Einheimischen halfen. Wir hatten viel Spaß dabei.
Am Abend dieses Tages hatten wir ein schönes Beisammensein am Lagerfeuer und ließen den Tag mit den einheimischen Schüler:innen und Lehrkräften mit Musik und Tanz wunderbar ausklingen.
(Arua B.)
Tag 10:
Der Tag begann mit einem sehr frühen Frühstück, denn wir wollten heute Delfine in ihrem Lebensraum beobachten und herausfinden, ob auch sie schon bereits bedroht sind und das geht früh am besten.
Wir trafen uns daher sehr früh am Strand, wo schon drei Boote auf uns warteten. Daraufhin waren wir ungefähr drei Stunden auf dem Wasser unterwegs, wo wir lange nach Delfinen Ausschau hielten.
Nach einer Weile sahen wir einen großen Delfine-Schwarm, der sehr nah an unsere Boote kam und mit uns interagierte. Wir waren sehr berührt. Nach Interaktion mit der Delfin-Schule machten wir uns auf den Rückweg. Dort konnten wir auch das Korallenriff sehen, das die Lagune vor zu starken Wellen bei Unwetter schützt. Aber das Riff ist leider an vielen Stellen schon zerstört, was bei künftigen Unwettern ein Problem sein könnte. Die Zerstörungen stammen einerseits von rücksichtslosem Fischen, worüber wir auch mit den Fischern bereits gesprochen haben, um nach Lösungen für die Zukunft zu suchen. Aber das kürzlich eingetretene Klima-Phänomen El-Nino (mit viel zu warmen Wasser) hat dem Riff am meisten geschadet und viele Korallen sind bereits ausgebleicht. Die lokalen Umweltaktivisten haben aber bereits mit „Wieder-Anpflanzungen/Ansiedlungen" begonnen - ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Den restlichen Tag hatten wir Freizeit, die wir mit Schwimmen, Koffer packen und Entspannen verbrachten. Zum Abend haben wir uns dann noch mal zum abschließenden Essen mit einheimischen Köstlichkeiten und guten Gesprächen getroffen.
(Lia G.)