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Entwicklungsgeschichte der Hochbeete

Planungsphase

Im Sommer 2016 sagten Vertreter*innen des „Kulturagentenprogramms“ (Kooperationspartner der Friedensburg-Oberschule) Kolleg*innen unserer Schule zu, dass sie uns Unterstützung beim Anlegen eines Schulgartens gewähren würden. Die Leiterin der Kulturagenten (Landesstelle „Kulturagenten für kreative Schulen Berlin“, Tempelhofer Ufer 11, 10963 Berlin) stellte den Kontakt zu den „Prinzessinnengärten“ her (Prinzessinnengarten am Moritzplatz, Prinzenstraße 35 – 38 / Prinzessinnenstr. 15, 10969 Berlin). Vertreter*innen der Prinzessinnengärten kamen zu einem Besichtigungs- und Besprechungstermin in unsere Schule und es wurden Möglichkeiten der Umsetzung besprochen. Parallel dazu lief schulweit die Ideenentwicklung zu einer „Agora“, einer Entwicklung des Schulhofes und des Schulgeländes zu einem lebenswerten Ort, an dem sich die Schüler*innen und Lehrer*innen und alle Mitarbeiter*innen wohl fühlen können und sich gerne aufhalten. Beteiligte hier waren die Schulleitung, die Kulturagenten, „Grün macht Schule“, die BoP-NaWi-Lehrkraft und zwei „Willkommensklassen“-Lehrkräfte. Dazu fanden dann im Januar 2017 Projekttage mit interessierten Jugendlichen der Schule statt, die ihre Wünsche für einen lebenswerten Schulhof formulierten. Der erste Teil wurde letztes Jahr umgesetzt. Es gibt seit Anfang Herbst 2016 die Hochbeete und seit dem Spätsommer 2018 eine stufenförmige und bepflanzte Sitzschlange, die von den SuS gut angenommen wurden. Sie halten sich dort gerne auf. Im BoP-Kunstunterricht (überfachlicher Unterricht) wurden Sitzmöbel hergestellt, die im Hochbeete-Bereich auch von den Schüler*innen gerne genutzt werden. Wo vorher eher toter Raum war, ist nun Leben eingekehrt.

Die erste Begegnung der Willkommensklasse mit den Prinzessinnengärten fand bei den Kulturagenten in der „Jugendkunstschule“, Nordhauserstr. 22, 10589 Berlin-Charlottenburg statt. Dort wurden die ersten Entwürfe für die Hochbeete gezeichnet und die Wünsche für die ersten Pflanzen festgestellt.

Der Bau der Hochbeete

Die ersten Hochbeete wurden von der BoP-NaWi 9-Gruppe im Herbst 2016 in den Prinzessinnengärten zusammengebaut. Im Frühjahr 2017 wurde dann eifrig im BoPNaWi-Unterricht gesät und die Saat gepflegt. Es wurde die Frage geklärt, warum man denn im April die Samen nicht direkt in die Hochbeete gibt. Anfang Mai 2017 wurden die gelagerten Hochbeete von den Prinzessinnengärten geliefert. Das war eine große und aufregende Situation. Mehrmals kamen im Sommer 2017 Mitarbeiter*innen von den Prinzessinnengärten und pflanzten mit der BoP-NaWi 9-Gruppe und mit der einen Willkommensklasse. Die Hochbeete mussten nun auch regelmäßig gegossen werden.

Kooperation mit der "Kita Goethestraße" und die "Prinzessinnengärten"

So kam es auch zu einer weiteren Kooperation und zwar mit der benachbarten Kindertagesstätte „Kita Goethestraße“ (Goethestraße 12, 10623 Berlin). Wir boten dem Kindergarten an, einige Hochbeete selbst zu bepflanzen, diese zu nutzen und später dann selbst die Ergebnisse zu ernten. Im Gegenzug übernahm der Kindergarten das Gießen während der gesamten Sommerferien, was uns als Schule kaum möglich gewesen wäre. Eine klassische „win-to-win“-Situation, die sich aus dieser Kooperation ergab. Damit konnte das Projekt wirklich zu einem Erfolg geführt werden. Es ergab sich im Laufe des Sommers 2017 ein weiteres „Kulturagentenprojekt“ zwischen der Kita Goethestraße und einer Willkommensklasse der Friedensburg-Oberschule. Eine Fotografin kam dazu. Eine Kitagruppe mit 5-jährigen Kindern brach zusammen mit der „Willkommensklasse“ auf zu den „Prinzessinnengärten“. Dort wurden dann im Herbst 2017 Kartoffeln geerntet und anschließend Pellkartoffeln mit Kräuterquark verspeist. Es kam immer wieder zu Treffen zwischen den Gruppen, angeleitet durch einen Mitarbeiter der Prinzessinnengärten oder aber angeleitet durch eine Erzieherin und der Lehrerin der Willkommensklasse im Hochbeete-Garten der Schule oder in einem Raum der Kita oder unserer Schule. Wir machten zusammen Sprachspiele oder sangen zusammen. Das war gelebte Integration und eine erlebte win-to-win-Situation für alle Beteiligten. Da die Pflege des Hochbeete-Gartens viel Pflege benötigt, ist im Herbst 2017 eine weitere Kollegin unserer Schule mit ihrem BoP-NaWi-Kurs eingestiegen und wird nun auch ebenfalls von Mitarbeiter*innen der Prinzessinnengärten betreut. Wir haben letzten Sommer 2018 einige Gartensprechstunden mit den Prinzessinnengärten abgehalten, um selbst langsam immer fachkundiger zu werden.

Schuljahr 2018/2019

So kommt es, dass im Schuljahr 2018/19 zwei BoP-NaWi 7-Kurse (Regelklassen und SESB: Staatliche Europa-Schule Berlin Deutsch – Spanisch) kooperativ im HochbeetGarten arbeiten wie auch eine kooperative Gruppe aus Kitagruppe/Willkommensklasse. In den neuen BoP-Kursen sind wiederum auch Willkommensschüler*innen integriert. Wir sind inzwischen also eine sehr große Gruppe von Schüler*innen und Kindergartenkindern geworden, die sich sonst vermutlich kaum näher kennen gelernt und angefreundet hätte. Wir fühlen uns sehr wohl bei unserem gemeinsamen Ziel, den Schulgarten zu verbessern und eigenes Gemüse und Obst zu ziehen und zu ernten. Aus der Mischung SESB und Regelklassen in diesem Hochbeete-Projekt erwarten wir Lehrkräfte uns eine größere Akzeptanz gegenseitig. Zudem wollen wir eine größere Fürsorge und Aufmerksamkeit gegen potentielle Zerstörung im Bereich der Hochbeete erreichen.

Die Schüler*innen erstellen zudem seit diesem Schuljahr Steckbriefe mit Fotos und Informationen (Aussehen, Besonderheiten, Standortbedingungen ...) zu den Pflanzen, die in den Hochbeeten angebaut werden. Diese Informationen werden einem QR-Code zugeordnet. Die QR-Codes werden an den Hochbeeten befestigt, so dass sich alle Schüler*innen und auch alle Mitarbeiter*innen der Schule über die Pflanzen und ihre Lebensbedingungen informieren können.

Die Zusammenarbeit von zwei Lehrkräften im NaWi-Bereich erfordert einerseits viele zeitraubende Absprachen und ist aber andererseits sehr bereichernd für die tägliche Arbeit, so dass wir auch hier einen Gewinn für unsere Tätigkeit sehen. Die Schüler*innen erleben konkret, dass sie nicht immer alles selbst machen müssen und trotzdem „geht was voran“. Die Willkommensklasse hat in ihrem Stundenplan etwas mehr zeitliche Freiräume, um bestimmte Termine für das Projekt wahrzunehmen. So helfen diese Gruppen den BoP-NaWi-Gruppen, ihre Projektplanung zeitlich einzuhalten. Man kann eindeutig feststellen: Viele Willkommensklasse- Schüler*innen sind in den BoPNaWi-Gruppen inzwischen sehr gut integriert.