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Entstehung und Entwicklung der Idee der Agora

Der Begriff Agora kommt aus dem Griechischem und bezeichnete in der Antike den Marktplatz des Volkes. Auf der Agora spielte sich das gesamte öffentliche Leben ab. Die Bewohner von Athen versammelten sich nicht nur auf dem zentralen Platz der Agora, um Handel zu treiben; hier wurden auch Theaterstücke aufgeführt, sportliche Wettkämpfe veranstaltet oder religiöse Zeremonien abgehalten. Dieses war der Ort, an dem Sokrates philosophierte und die Demokratie erfunden wurde. 

An unserer Schule soll die AGORA ein Ort der Kommunikation und Gestaltung sowie des respektvollen Umgangs miteinander und mit den Dingen sein. Die Gestaltung des Ortes geht von den Bedürfnissen und Ideen der Schüler_innen aus und wird von ihnen möglichst eigenverantwortlich gepflegt. Im Jahr 2014 haben Schüler_innen bei Befragungen die Wünsche nach Umgestaltung der Schule mehrheitlich geäußert. Daraufhin begann unsere Schule eine Kooperation mit Frauke Gerstenberg und Jan Liesegang von raumlaborberlin. Es ging um die sinnvolle (Um-) Nutzung von Fluren und ungepflegten Ecken. Aus einem Möbelentwurfs- und Bau-Workshop für verschiedene Flurbereiche mit zwei Kunst-Leistungskursen entwickelte sich die Idee einer Weiterführung auf dem Schulhof. Hier sollte ein Pavillon für und von Schüler_innen gebaut werden. Aus einem Modell-Wettbewerb für einen Pavillon, ebenfalls mit Kunst-Leistungskursen durchgeführt, wurden in verschiedenen Phasen und dann auch mit Schüler_innen unterschiedlicher Jahrgänge ein Kioskwagen, ein Dach sowie modulare Bänke geplant und gebaut. Bis auf das Dach konnte alles bis Januar 2016 in Schüler_innen-Projekten mit raumlaborberlin realisiert werden.
 

Mit dem Beginn des Landesprogramms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin haben wir uns zur Aufgabe gemacht, dass alle Kunstgelder in Projekte fließen sollen, die in verschiedenen Jahrgängen und im Unterricht stattfinden (Regel- und SESB). Dafür bieten sich in unserer Schule die BOP-Kurse (Berufsorientierenden Projekte) an, die verschiedenen Fächern zugeordnet sind (Musik, NaWi, Kunst, Sport, Medien und Kommunikation usw.) und vierstündig stattfinden. Damit wurde eine fachübergreifende Verzahnung und Kontinuität der Projektinhalte sichergestellt.
So ist die Idee einer AGORA auf dem Schulhof entstanden. Die AGORA als Ort vielfältiger Kommunikation und Aktivitäten steht für praktisches Gestalten und Lernen in den verschiedenen Fächern: den Ort gestalten, einen Garten anlegen, Pflanzen aufziehen und nutzen (BOP-Kurs Ernährung), Möbel entwerfen, bauen und reparieren im Unterricht und in Projekten mit außerschulischen Partnern.
 

Seit Herbst 2016 kooperieren wir mit der PrinzessinnenGartenBau UG, die in einem BOP- NaWi-Projekt Hochbeete angelegt haben. Ab dem Frühjahr 2017 werden diese bestellt und insbesondere für das Aufziehen von Nutzpflanzen wie Gemüse, Kräutern oder Getreide dienen. Dabei werden wir weiterhin von PrinzessinnenGartenBau UG unterstützt. Die Nutzpflanzen sollen beispielsweise dann in einem BOP-Ernährungs-Kurs verwendet werden können.
Aus dem BOP-Koch-Kurs könnte eine Rezepte-Sammlung entstehen, die in einem BOP-Kunst- Kurs grafisch gestaltet würde. (Im Herbst wurde in einem BOP-Kunst-Kurs bereits ein Rezepte-Kalender hergestellt, allerdings gab es da noch nicht die inhaltliche Verzahnung mit den anderen Kursen, BOP-NaWi und BOP-Kochen.)
Zwei BOP-Kunst-Kurse haben mit einem Möbeldesigner einen mobilen BOP-Shop entworfen und gebaut, mit dem Produkte aus allen Kursen ansprechend präsentiert und im Schulgebäude oder draußen angeboten oder verkauft werden können. Alle aktuellen und zukünftigen Projekte werden in dem AGORA-Konzept ihren Platz finden.

Der Schulhof im Umbau